mein start ins neue jahr war richtig beschissen.
sogar noch um einiges beschissener als weihnachten.
die bären haben eine party gegeben. das an sich klang eigentlich recht vielversprechend. eine gediegene feier im kleinen kreise. itchy macht musik, potBear an der bar. klasse.
naja, eigentlich meide ich veranstaltungen dieser art. aber das klang so gut, daß ich einfach hingehen mußte.
als ich dort ankam, war das erste was ich erspähte zwar die saalfelder “schickeria-party-kinder fraktion”, aber das störte nicht. die bären waren ja da.
die planung sah vor, über den an der location vorhandenen beamer ein schickes video an die wand zu werfen. wir waren uns einig, daß “Ghost in the Shell – Innocence” gut gepasst hätte. also packte ich meinen topf und etwas fresserei in den rucksck und zoddelte los.
an der location am bergfried angekommen mußte ich mit erschrecken feststellen, daß ich zuviel in den rucksack gepackt hatte. irgendetwas hatte zu stark auf den topf gedrückt.
das display ist gebrochen.
der abend war im arsch.
ich bin noch eine zeitlang geblieben, habe das feuerwerk miterlebt, die ganzen halbherzigen neujahrswünsche der betrunkenen entgegengenommen und soviele zigaretten wie an noch keinem abend zuvor geraucht.
der herbste glückwunsch war: “Johannes, alter Schwaudler. Ich wünsche Dir alles Gute im neuen Jahr. Viel Glück und Gesundheit, und daß Du alle Deine Dir gesteckten Ziele erreichen mögest.” alles was ich darauf antorten konnte war ein zustimmendes: “Hmhm.”
was die nicht-bären anging entsprach dieser glückwunschversuch so in etwa dem durchschnittlichen niveau der anwesenden.
mir wurde wieder bewußt warum ich solche events normalerweise meide.
ich fühlte mich zunehmend leer. wo andere vielleicht traurig werden und eventuell sogar zu weinen anfangen, fühle ich mich zunehmend leerer. mechanischer. analytischer. oftmals sehne ich mich nach eisiger kälte.
in meiner simmungslosigkeit versuchte ich wenigstens die wärmende zuneigung eines weiblichen wesens zu erhaschen. leider war das publikum viel zu jung oder zu vergeben. soviele gab es also nicht, deren ausstrahlung mich nicht schon beim bloßen hinsehen abgeschreckt hätten.
auf dem heimweg, den ich gegen halb drei angetreten habe, hätte mich beinahe der drang nach einem waschechten amoklauf übermannt.