okay. hier der beitrag, der gestern verlustig ging.
etwas hat mich aus meiner betrübten stimmung der letzten tage aufgeweckt. und zwar habe ich – etwas verspätet, dadurch daß ich mich nicht von den massenmedien berieseln lasse – erfahren, daß es in südostasien einen etwas größeren vorfall mit wasser gegeben haben muß.
scheinbar ist alle welt gerade betrübt, und beklagt die vielen toten.
nur ich nicht. ich finde sowas immer toll.
obwohl: eine ganz leise stimme in meinem inneren sagt mir auch, daß diese freude nicht ganz in ordnung ist.
aber bei mir dominiert nun mal die misatropische stimme.
die leute haben’s hinter sich.
und so viele waren es ja nun auch nicht. 200.000 leute.
global gesehen ist das ein fliegenschiss. gerade mal 0,025 promille der weltbevölkerung.
der tod gehört nun mal zum leben dazu. und nebenbei gibt es eh zu viele menschen auf der welt.
daß das nicht gerade common sense ist, weiß ich.
aber es stört mich nicht die bohne.
dennoch bleibt die frage, warum mich dieses ereignis richtig fröhlich gestimmt hat. vielleicht ist es in einem solchen moment einfacher gegen den strom zu schwimmen – wenn sich die träge opportunistische masse in eine richtgung bewegt.
ich finde es erschreckend, daß der deutsche michel immer erst was zum wachrütteln braucht, bis er merkt daß was los ist. aber nicht nur der deutsche michel. auch all die anderen michel dieser welt.
tagtäglich verhungern tausender kleiner “unschuldiger” kinder. oder fallen kriegen zum opfer. oder der umweltverschmutzung. oder was auch immer.
aber da kräht kein hahn danach. und wenn doch, dann nicht dauerhaft und laut genug. (außer in der weihnachtszeit – was aber auch nur kommerz ist.)
all das viele mitgefühl ist geheuchelt. es macht mir spaß den leuten das vorzuhalten.
ich erinnere mich an diese dämliche rechnung, die mir ein kunde im bluescreen als ultimativ genialen beitrag zum weltfrieden andrehen wollte. das war sogar noch vor der flut.
depp: “wenn alle menschen fünf euro von ihrem gehalt in die dritte welt spenden würden, sollte es doch kein problem sein endlich dafür zu sorgen, daß niemand mehr verhungern muß. … wie viele menschen leben auf der welt?”
ich: “6 milliarden und ein paar zerquetschte.”
depp: “okay. wenn nun jeder von diesen sechs milliarden fünf euro spenden würde wieviel käme da zusammmen?”
ich: *prust* *rofl*
lied des tages: Juli – die perfekte Welle (Lyrics)
ich mag die deutsche popmusik nicht übermäßig. aber ich lasse es nicht zu, daß eine dahergelaufene naturkatastrophe lächerlichen ausmaßes den eh schon angeschlagenen deutschen popmusikmarkt vollendes ruiniert. die filesharer müssen im endeffekt ihren kopf dafür hinhalten. wehret den anfängen.