green zone.

hm.
ich habe gerade green zone gesehen und stelle fest, dass es ist total sinnlos ist einen film zu gucken dessen gesamtes drehbuch man in den ersten zehn minuten zusammengepuzzelt hat.
sicherlich: handwerklich nicht schlecht. aber was heißt das schon? dass da draußen schlechteres im äther umherwuselt. sogar, wenn man noch den nervigkeitsfaktor der ständig unruhigen handkamera mit reinrechnet.

dramaturgisch fühlt sich der film an wie eine newsmeldung der dpa.
krieg erfunden. quellen gefälscht. journalisten benutzt. keiner hat genau hingeschaut. überall spezialexperten.
hm. moment. das war eine newsmeldung der dpa vor fünf jahren.
okay, alles bis auf den heldenhaften soldaten.

fazit.
green zone – es ist sinnlos einen film zu drehen und zu schauen über dessen hintergründe die welt sich seit ewigkeiten ganz offiziell einig ist.

evil ammo.

erstaunlich, dass man auch dem zwanzigsten mal Ghost in the Shell schauen noch was neues entdecken kann.

in der lagerhausszene, als die sniper anfliegen gibt jemand über funk die anweisung “use flechette bullets”. ich habe bisher immer nur “flashhead” verstanden und es für irgend eine fiktive weiterentwicklung der bunkerbuster gehalten, die durch eine gezielte verbrennung eines metalls sich durch beton schmelzen und dann erst weiter unter der erde explodieren.

aber es gibt tatsächlich flechette-munition.
kleine pfeilförmige dinger. dünner und länger als normal, mit besserer durchschlagskraft, höherer reichweite, fiesen folgeverletzungen … kurz: böses zeug.

der abschnitt wirkungen ist respekteinflößend.

train-bukakke

die s-bahnen in berlin sehen gerade aus als hätten sie an einer riesigen bukakke party teilgenommen.
die schneeflocken klatschen an die außenwand der bahn, schmelzen, bilden einen tropfen und gefrieren wieder. durch den fahrtwind bilden sich längliche eisbahnen, die milchig weiß und zähflüssig die außenwand hinab fließen zu scheinen.
sehr witzig anzusehen.

autozubehör

ich liege gerade krank mit dem laptop im bett … und habe endlich mal zeit ein paar der lustigeren blogs nachzuholen.
gerade habe ich einen fünfminüten lachflash hinter mir, nachdem ich das “laptop steering wheel desk” gefunden habe. jep. ein kleiner tisch zur montage an das lenkrad zum abstellen eines laptops.
angefangen hat es in dem blog “there i fixed it” – eine sammelstelle für schlechte reparaturen – mit der überschrift “Now I Can Surf The Web AND Apply Mascara!” als ganzes ist das nur in zusammenhang mit dem bild dazu ein bisschen lustig. ein richtiger kracher wird das wenn man dieses bild als ausprägung einer der neuen memes erkennt, dessen herkunft weiter unten in dem artikel erklärt wird.
denn kürzlich ist das “laptop steering wheel desk” wieder entdeckt worden und man hat entdeckt, daß einige nutzer “bilder von kunden” hinzugefügt haben, die dieses produkt in aktion zeigen und in den erfahrungsberichten viele weitere einsatzmöglichkeiten aufzeigen.
eine sehr passendes ergebnis bekommt man auch, wenn man “laptop steering wheel desk” bei amazon in der suchmaske eingibt – man beachte das zweite suchergebnis.
hat man sich – wie ich eben – gut “eingelacht” könnte man noch versucht sein auf den nutzer tag “wtf” zu klicken um ähnlich abstruse artikel zu finden.

so. wer noch nicht genug von kundenrezensionswins hat, der möge bei amazon einfach nochmal nach “three wolf moon” suchen und sich dort die rezensionen durchlesen. von “three wolf moon” sagt man es wäre das erste meme seiner art gewesen – also eines das initial und hauptsächlich durch nutzerbewertungen “groß” geworden ist.

bionic off!

die zunehmende impertinenz der werbung haut mich immer wieder vom hocker.
neulich werbung für die bundeswehr in der s-bahn. ein freies zitat: bring dein leben von 0 auf 100 – beginne eine karriere als pilot bei der bundeswehr.
WTF? naja, bundeswehr halt. was will man von mördern und altnazis schon erwarten.

aber das heute hat mich echt vom hocker gehauen. ein kinderbild. ein baby sitzt auf einer wiese und streckt die hände nach rechts oben ins licht.
darüber ein schwarzes viereck im modernen dialogfensterstil (das X zum schließen oben rechts und so). mit gelber schrift:

ein virus zerstört in
wenigen sekunden die
fotos deiner tochter!

darunter dialogbuttons: “ignorieren” und “reagieren”.

unter dem bild eine weitere textzeile mit dem namen des produkts und einer weiteren einprägsamen schlagzeile:

es geht nicht um deinen computer. es geht um dich.

whoa. wie ekelhaft.
mir fehlen gerade die worte.
eeekelhaft!

ich frage mich ob man angesichts solcher widerwärtigkeit noch sachlich die geschmacklosigkeit der angewendeten mittel eruieren muss – an die titten hat man sich langsam gewöhnt, wenn man werbung von etwas sieht von dem der werbefachangestellte eigentlich nicht weiß was gutes am produkt ist. aber die benutzung von kindern als plakatives verkaufsargument für ein produkt das vorgibt ein sicherheitsbedüfnis zu befriedigen, überschreitet in meinen augen die grenzen des moralisch vertretbaren. kinder sprechen instinkte weit unfehlbarer als begierde an und ihre beeinflussende zur schaustellung grenzt an das ausüben direkten zwangs. leute die sich dieser werbung entziehen wollen, müssen gegen ihre eigenen urinstinkte ankämpfen. gegen fest verdrahtete verhaltensmuster, die das grundlegende überleben jeder spezies sichern.
ist das ekelhaft? es gibt nichts widerlicheres.

die anmerkung über die unsinnigkeit von werbetexten, die nahelegen, dass die digitalen kopien auf dem rechner das wären was uns definiert, erscheint da nur noch als randnotiz.

hab ich es schonmal erwähnt? ekelhaft!