regaining confidence.

das assoziationskettenmassaker hat wiedermal mit einem einfachen klick angefangen:
das edelprofil der piratenpartei im studiVZ. man hat dort ein video zur selbstdarstellung eingebunden. einfacher text zur musik “under black flag” von david rovics.
mit pornophonique habe ich schonmal gute erfahrungen mit musikikalischer untermalung rebellischer videos gemacht und habe hier deshalb auch einfach mal etwas gegoogelt.

schnell kam ich auf die homepage von david rovics und weil mich seine musik zumindest hörbar und interessant fand, klickte ich mich zu der seite durch, auf der es die kostenlosen downloads gibt.
angenehmer weise fing dort auch gleich die verfügbare musik in einem flashplayer an zu dudeln – zu allererst “operation iraqi liberation (OIL)” – und ich mich entschloss erstmal etwas länger reinzuhören und auf seiner seite weiter zu belesen.
der mann ist also ein liedermacher. deshalb stellt er seine lieder sowohl kostenlos als auch per kaufbares album zur verfügung. spenden darf man auch. er hat zwar eine myspace seite, twittert aber auch und ist bei facebook angemeldet. weiterhin gibt es ein photoalbum. inzwischen läuft im flashplayer in einem anderen tab “i’m a better anarchist than you”.
neugierig klicke ich auf das photoalbum. ein mann über vierzig der picasa benutzt? das interessiert mich.
er hatte gewarnt, daß die bilder größtenteils leila zeigen. ich ahne, daß es um seine tochter geht. zu sehen gibt es drei alben ich klicke ziellos auf das mittlere.
während ich so durch die bilder klicke und im hintergrund die lieder höre, durchströmt mich eine seit langem nicht mehr erlebte zuversicht.

zum nachvollziehen der schnellkurs: musikbilder

und während die bilder des nicht immer lächelnden aber dennoch gesunden und glücklichen kindes an mir vorbeiziehen wird mir wieder bewusst wie ich zu diesem erlebnis gekommen bin. ich habe auf einen link geklickt wo drauf stand “piratenpartei – finde ich gut”. da knipst ein vater seine aufwachsende tochter fürs familienalbum. und so gesund – vor allem in einem mentalen bezug – die abgebildete umgebung erscheint, so krank erscheint mir das wogegen er singt und weshalb ich diese bilder gefunden habe. denn als ich bilder von leila in der badenwanne sehe, denke ich “na wenn das mal nicht von einigen knallköppen als kipo ausgelegt und gelöscht wird”. aber das ist keine kinderpornogaphie. das ist auch kein dokumentierter missbrauch – also das was die zensursula eigentlich vor uns verstecken will. das sind bilder aus einem familienalbum.

und später, als ich dazu übergehen will die ganze schöne musik runter zu laden, entscheide ich mich für µtorrent. ja, das böse filesharing tool. aus verschiedenen gründen. einmal der usabilty wegen: ich habe ne suchmaschine für die torrents. die spuckt mir das torrent aus ich klicke drauf und lade runter. ich bekomme zehn alben von david rovics, geordnet und ordentlich benamst. ganz automagisch und legal – denn der musiker animiert die user dazu seine musik zu verbreiten. die alternative wäre ein klickorgie gewesen. jeden der einhundertsechsundachtzig songs anklicken, speichern und hinterher vernünftige namen verpassen. dieses vorgehen hätte auch noch den betreiber der seite etwas gekostet, weil er den traffic für diese kostenlose musik hätte bezahlen müssen. in diesem fall war die verwendung von µtorrent eine der oft beschworenen win-win situationen.

und zum schluss?
piratenpartei – find ich gut
… weil sie seit langem mal wieder etwas vernunft in die politische landschaft bringen.