paraphernalia.

eine zeit lang habe ich den hype um die fussballweltmeisterschaft echt verabscheut.
aber mit den jahren kam die gelassenheit in mir. während dieser weltmeisterschaft, gleitet nun alles was irgendwie fussball ist, völlig reibungsfrei an mir vorüber. keinerlei freude, vor allem aber keinerlei verachtung. ausgeglichenes ignorieren. genießen der ruhe. super.

nur eines stößt mir noch etwas auf.
diese deutschen flaggen an den autos.
für mich sind sie nicht die freude am fussball.
für mich sind sie dumpfer nationalismus.
dieses dumpfe “ey, nun hab dich doch mal nicht so”, “mach doch mal mit”.
nein!
mit den flaggen werde ich nicht warm.

aber auch mit ihnen habe ich vor ein paar tagen meinen frieden gemacht.
ich fuhr mit dem auto auf dem ring der stadtautobahn. es war etwas stau. mein blick beginnt umher zu schweifen und meine aufmerksamkeit fällt auf das gerümpel, welches sich immer auf dem mittelstreifen sammelt. und da lagen sie. diese symbole der nationalen einigkeit.
im dreck.
verloren.
vergessen.
egal.
wie dieses fähnchen was dieser tage überall so hochgehalten wird, armselig im dreck lag, hat fast mitleid in mir geregt.
aber nur fast.
immer, wenn seitdem in mir die abscheu hochkochen will, wandelt sich der hass in zufriedene genugtuung über das wissen, dass auch dieses fähnchen irgendwann im dreck liegen wird. all der nationalismus, der gerade hochgehalten wird, ist kaum die plaste wert, in die er gegossen ist.
wenn man mich dieser tage durch die straßen laufen sieht, sieht man mich vermeintlich öfter froh lächeln.
das täuscht. es ist mitleidiges lächeln angesichts der armseligen paraphernalien.