Es hat sich in England eine Überzeugung festgesetzt, wonach ein Sandwich interessant oder ansprechend oder auf irgendeine Weise appetitlich zu gestalten etwas Sündiges ist, das nur Ausländer tun.

»Trocken müssen sie sein«, ist die irgendwo tief im kollektiven Nationalbwußtsein begrabene Vorschrift, »zäh müssen sie sein. Wenn man die Mistkerle unbedingt frisch halten muß, tut man's, indem man sie einmal die Woche wäscht.«

Und durch das Essen von Sandwiches in Pubs an Samstagmittagen versuchen die Briten dann, für ihre nationalen Sünden zubüßen, egal, welche das auch gewesen sein mögen. Sie sind sich ganz und gar nicht klar darüber, welche Sünden das sind, und sie wollen es auch gar nicht wissen. Aber um welche Sünden es sich auch handelt sie werden reichlich gebüßt durch die Sandwiches, die man sich reinzwingt.

Wenn es noch irgendwas Schlimmeres als die Sandwiches gibt, dann sind es die Würste gleich daneben. Freudlose Röhren voller Knorpel in einem Meer aus irgendwas Heißem und Traurigem, in denen ein Plastikspieß in der Form einer Kochmütze steckt: ein Denkmal, hat man den Eindruck, für irgendeinen Küchenchef, der die Welt haßte und vergessen und allein zwischen seinen Katzen auf einer Hintertreppe in Stepney starb.

Die Würste sind für diejenigen, die wissen, was ihre Sünden sind, und die für etwas Besonderes büßen möchten.

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