gerade kam mein paps ins zimmer. etwas nachdenklich.
er hatte im fernsehn eine talkshow gesehen mit einer frau, die von geburt an gehörlos war. angeblich hat sie mit dem moderator wie eine hörende kommuniziert.
außerdem sei sie wohl balettänzerin gewesen.
und beherrschte vier sprachen.
er war sichtlich beindruckt.
für mich ist das unverständlich.
als er merkte, daß mir die begeistung für solch eine begebenheit fehlt, schlurfte er wieder aus meinem zimmer. mit dem abschließenden satz “wenn man sowas sieht, merkt man erstmal wie gut es einem geht. manche kommen auf die welt und haben gar nichts.”
ich wollte nun keine grundsatzdiskussion anfangen, aber dieses gefühl ist bei mir noch nie entstanden.
ich bin auch körperlich beeinträchtigt. na und? juckt das irgendjemand?
jedem ist von vornherein klar, daß die frage rethorisch ist.
warum sollte ich mein eigenes glück am leid anderer messen?
gibt es da irgendeine moralische maxime die mich dazu anhält?
fast wie meine meine mutter, die auf dem höhepunkt ihrer esoterischen karriere, mal sagte “du bist wie du bist, weil du es so gewollt hast.”
ich beschwere mich nicht daß ich so bin, wie ich bin. ich gebe niemandem die schuld dafür. ich nehme es einfach hin. aber dankbar bin ich dafür auch nicht. in keiner weise.
liebe eltern, verschont mich doch einfach mit euren verschrobenen weltsichten.