subversa.

auf dem weg zum weihnachtsessen am zweiten weihnachtsfeiertag gab es irgendwie stress mit meinem paps.
immer wenn er merkt, daß ich erst so spät von der arbeit komme und mich dann völlig übermüdet aus dem bett quäle um familienfeiern beizuwohnen, ist er der meinung, daß ich diese arbeit nicht ewig machen kann.
klar, ich werde nicht bis ich fünfunddreißig bin den kindern ihre computerspiele einstellen und trojaner entfernen, aber vorerst bin ich hier glücklich.

er nimmt solche begebenheiten immer als – in seinen augen passenden – aufhänger mir alternative geschäftsideen und existenzgründungsideen zu unterbreiten.
heute war es der root-server. man könnte ja einen rootserver anmieten, und die dadurch gewonnene rechenkapazität gewinnbringend weiter vermieten. zum beispiel als spieleserver.
an sich ist diese idee sicherlich nicht dumm. aber in diesem moment war mir das einfach zu viel. zumal mein paps mit seinen gut fünfzig jahren nicht mehr so wirklich plan von eSport und gameservern hat. ich habe ihn ziemlich rüde in die schranken verwiesen und ihn mit absicht vor den kopf gestoßen, damit er mich endlich in ruhe lassen möge. gleichzeitig habe ich recherchen begonnen, die umsetzbarkeit seines vorschlages zu prüfen. er meint es ja dennoch gut.

aber das war am abend als der schwelbrand unserer gereizten stimmung endlich entflammt wurde.
in der zwischenzeit habe ich mich an der weihnachtstafel kreativ mit meinem essen beschäftigt um meinem frust mit subversiven aktivitäten etwas luft zu schaffen.
die Bauern lächelten sehr finster.

man könnte mich auch als Ursula-Poppenricht (siehe ŽŽder tiefere Sinn des LabenzŽŽ) bezeichnen.

spring?

glücklicherweise war der dienst heute nicht ganz so anstrengend wie gestern. trotzdem, die letzten leute sind auch erst früh um fünf gegangen.
heute früh bin ich halb sieben nach hause gekommen.
eine grausame zeit, wenn man um elf schon wieder aufstehen muß, um mit der familie das weihnachtsessen abzuhalten.

was mich jedoch schwer irritiert hat, waren die vögel die mich auf den letzten metern meines heimweges mit ihrem gezwitscher empfangen haben.
ja, vögel.
ich habe zwar keine ahnung, welche sorte es war, aber sie haben gezwitschert.
es hat sich wie frühling angefühlt.
es war schön warm, die vögel singen während ein leichter frühlingsregen die straßen mit wasser benetzt.

haben wir den winter übersprungen?
sehr seltsam.

lil gremlins.

okay, so angenehm weihnachten zuhause war, so anstrengend und ernüchternd war es auf arbeit.
wie kleine raubtiere, sind die … kinder hier in schaaren eingefallen. besinnlich war das nicht.
andererseits haben sie sich auch nicht als weihnachtsmuffel ausgegeben. sie wollten bloß nicht zuhause mit der familie das “fest der liebe” feiern.

sie wollten lieber nur feiern. auf teufel komm raus.
und wen hats getroffen? mich.
na toll.
aber ich hab’s ja so gewollt.
vielleicht mache ich nächstes weihnachten eine geschlossene veranstaltung. nur leute die geladen sind, kommen dann hier rein. und das werden leute sein, die eine stressfreie atmosphäre mit sich bringen.
so wie letztes jahr. das war zwar keine geschlossene veranstaltung, aber es kamen aus irgendeinem grund fast nur leute, die auch eine weihnachtliche oder zumindest besinnlich ruhige stimmung verbreitet haben.

um mal meinen derzeit etwas ausgebrannten lieblingsgast zu zitieren: weihnachten ist wie ein geburtstag, an dem einem keiner gratuliert.
diese charakterisierung beschreibt meine stimmung gerade sehr treffend.
:cry:

merry chrismas.

höhö. ist schon lustig, wenn drei weihnachtsmuffel in einer WG zusammenwohnen wirds richtig “back-to-the-roots-weihnachtlich”.
mein papa, der shredder und ich. keiner von uns hat lust auf weihnachten, jeder empfindet es als erzwungenes kommerzlastiges gesellschaftsereignis.

ja, was passiert, wenn drei solche leute zu weihnachten einer wohnung leben?
es wird mindestens ein weihnachtsbaum geschmückt.
es wird auch noch ein leckeres gemeinsames essen gekocht.
und wahrscheinlich ersetzt man die ohrwürmer der letzten tage auch noch durch weihnachtslieder.

so kann weihnachten echt spaß machen.
schön.

response.

heute habe ich post bekommen.

ein neutraler Umschlag.

an sich ist das bei meinen derzeitigen onlineshopping-streifzügen nichts seltenes, aber diese post ist in der tat ungewöhnlich. denn sie kam von meiner schule.
das Heinrich-Böll-Gymnasium schickt mir weihnachtspost.

könnte es sein, daß man sich meiner aufgrund der spende der Britanica erinnert?

die Karte. von außen etwas schlicht und seltsam bläulich.

die Innenseite der Karte. wirklich hübsch.