voices.

neulich in meinem kopf:

“hm. was mach ich denn heute abend noch?”
“naja, ich könnte ins blue gehen. oder mich in die badewanne legen und noch lesen. aber im zug bin heute vom lesen müde geworden.”
“warum eigentlich müde?”
“na weil ich doch heute so früh aufgestanden bin.”
“ach so. ja.”
“na was mache ich nun heute abend noch?”
“hm. am liebsten jetzt noch einen film gucken, dann ins BlueScreen, bissl mit christian palavern und lauern bis steve weg ist, dann ab nach hause zum WoW zocken.”
“na da bin ich aber nicht vor um eins am rechner. und ich war doch heute so müde.”
“ach, da trink ich einfach noch ne cola, dann bleib ich länger fit.”
“ich bin süchtig.”
“ja na und?”

vielleicht ist einsicht nicht immer der erste weg zur besserung, denn ich weiß genau, daß mein abend genau so ablaufen wird.

portrait.

heute war wiedermal mittwoch.
fimlauslese im kino.
“agnes und seine brüder”

eine ziemlich fiese darstellung des allgemeinen zerfalls.
wasser auf die mühlen lebensmüder und fatalistischer pessimisten mit latenter winterdepression.

die zigarette danach hat etwas geholfen.

plain.

so ein ganz frisch installierter computer fühlt sich komisch an.
vor allem mit einer so komischen maus, wie ich sie im moment benutze.

an meinem rechner ist im moment noch gar nix gemacht.
wenn ich einen film gucken will, muß ich sogar erstmal die richtigen codecs finden und installieren.
und ICQ ist auch nicht drauf.
und outlook ist auch noch nicht eingerichtet.
und der IE auch nicht.
und die maus nervt. ich glaube das habe ich schonmal geschrieben.

sogar das tippen ist seltsam. aber das liegt an der ausgedehnten lese-session in der badewanne vorhin.
ja, wenn der rechner nicht richtig funktioniert, fällt es leichter ein buch in die hand zu nehemen.
andererseits ist mir diese einstellung zunehmend suspekt.
irgendwie sammelt sich so eine menge unerledigtes zeug an. dinge die man eigentlich gerne gehabt hat und nur erledigen müsste.
zum beispiel spiele ich nicht mehr seit meine grafikkarte kaputt ist. oder den laptop benutze ich nicht mehr seit er kaputt ist.
klar, ich habe gerne gespielt. ich habe auch gerne mit dem topf im bett gesessen und sachen geschrieben.
aber seit es halt nicht mehr geht ist der reiz weg.

ich bin mir nicht sicher, was ich davon halten soll. entweder, zeigen mir solche situationen, daß ich diese ganzen materiellen dinge nicht zum glücklichsein brauche. oder ich beraube mich durch meine eigene faulheit dadurch jedes mal einem stückchen luxus oder lebensqualität.

rebounce.

ich habe im BlueScreen eine lustige kleine macke entwickelt.
mit kronkorken.
jedes mal wenn ich eine flasche aufmache, werfe ich den kronkorken in eine ausgediente tasse, wo die kronkorken gesammelt werden. hinundwieder werfe ich besonders léger nur in richtung der tasse.
manchmal trifft der deckel die tasse nicht. aber wenn er doch trifft, dann tut er das in solchen situationen meist durch mehrfaches abprallen an den umliegenden objekten.
die kleine freude die dabei entsteht, ist wie beim steinchen springen lassen.

bei zuviel stress hingegen, nehme ich die kronkorken, und drücke sie zusammen. wie eine calzone.
dann passen sie in durch den flaschenhals.
das klimpern auf dem flaschenboden ist wie eine kleine erleichterung. als würde man seine sorgen und probleme in einer grube versenken.
aber auch die schmerzenden finger holen mich irgendwie auch immer wieder auf den boden zurück. dieser stechende schmerz ist ein anderer als der alltägliche. irgendwie echter.

die kleinen freuden und macken des alltags.

time ’s running by.

es stimmt mich nachdenklich. in den letzten tagen schreibe ich meist nur noch “gedanken-blog”.
irgendwie finde ich nicht mehr die zeit. irgendetwas treibt mich.
wenn ich mal ein paar minuten ruhe habe, denke ich meist nur, was ich jetzt gerne schreiben würde.

es geht immernoch zu viel verloren.
kann ich alles festhalten?
sicher nicht.
dennoch versuche ich es. immer und immerwieder.

die versicherung hat einen kleinen betrag für die reparatur des laptops bezahlt. schade, ich hatte gehofft, daß mehr dabei übrig bleiben würde.
wenn mein geliebter topf wieder da ist – bereit für meinen begehr – bin ich vielleicht etwas flexibler, was das schreiben angeht.