infiltration.

meine WoW-abstinenz treibt mich auf wilden wegen durch die blogsphäre. am längsten bin ich beim BILDblog geblieben. neben den ganzen mehr oder weinger schockierenden beiträgen hat mich vor allem das tom cruise / scientology-thema etwas gefesselt (link), da sich die größte deutsche zeitung nun wohl anschickt infiltriert zu werden.

interessant. auch wenn mir wenig mehr übrig bleibt, als tucholskys nachruf zu wiederholen.
“Ach.”

manchmal frage ich mich, woher dieses chonische desintersse stammt und worauf diese anhaltende teilnahmslosigkeit beruht. ich fühle mich als wäre ich am ende des tunnels. nun sitze ich dort. harrend der dinge die an mir vorbeiziehen.
wie schon viel zu oft in vergangener zeit sehe ich die ursache in dem blick in die unendlichkeit, die ich einst in einem fraktal fand. er hat mich damals genauso verändert, wie die analyse des würfels. welcher würfel? der aus dem imaginären gemälde, welches man bei dem psychoanalysespiel “der magische würfel” erschafft.

egal.

[current music: the notwist – pick up the phone]

writing.

ich weiß. ich schreibe in letzter zeit wenig. auch wenn ich mir nach dem besuch bei christian in erfurt etwas intensivere aufmerksamkeit des blogs vornahm.
ich weiß. es ist mein blog ich bin nicht verpflichtet hier etwas reinzuschreiben. aber ich fühlte mich oftmals besser, nachdem ich es getan habe. es ist wie das fixieren der punkte um die sich meine gedanken drehen. auch wenn diese punkte nicht statisch sind, hilft es doch von diesen punkte sich zu etwas anderem zu bewegen, wenn sie erstmal niedergeschrieben sind.

ich habe die letzten wochen wieder viel nachgedacht. und geschwiegen. aber beides ohne wirklich an ein ziel zu kommen. ach, ich hab mich beim grübeln ja noch nichtmal vom fleck bewegt.

manchmal fühle ich mich hier aber auch zu beobachtet. gut, die leute die von diesem blog wissen, denen vertraue ich. aber was heißt das?
verschwiegenheit? sicherlich setze ich verschwiegenheit irgendwie voraus. aber sehen das die leser auch so? oftmals zweifle ich etwas daran. immerhin ist diese seite öffentlich – jeder kann sie finden. und sei es durch zufall.
häufig habe ich aber auch bedenken, daß die leser kein verständnis für meine gedanken aufbringen. das war in der vergangenheit gut an dem flut-beitrag zu beobachten. klar. auch hier gilt eigentlich wieder: mein blog. aber ich will meine freunde auch nicht verschrecken. jeder von ihnen weiß – oder sollte wissen – daß ich zwischen fremden und freunden unterscheide.

habe ich angst vor grundsatz-kritik? ich weiß nicht. aber ich habe angst freunde zu verlieren.

way back home?

die fahrkarte die ich mir gestern hätte sparen können, wollte ich heute sparen. fehlanzeige. naja, egal.
etwas wehmütig – aber in dem wissen die ursachen nicht aus eigenem antrieb ändern zu können – sitze ich wieder im zug. diesmal der heimweg.
ich fand den film eher mäßig. aber unterhaltsam. leider nicht mehr. aber es ist nur starwars. ein modernes märchen. mehr sollte ich wohl auch nicht erwarten. daß ich es trotzdem tat, mindert nur meinen eindruck vom film. klar, die gezeigten bilder waren atemberaubend. tolle technik – ich mochte vor allem die droiden. die allgegenwärtigen kleinen gizmos.
aber die dialoge… ohne worte. manchmal wäre ich in der stimmung nur omfg zu sagen, aber das täte dem film unrecht. es ist kein arthaus film. kein film der tiefgründig sein will. und wohl auch nicht so sein soll. ich habe einfach anderes erwartet.
egal. ich bin auf meine kosten gekommen.
in mehrerer hinsicht sogar. denn meine faszination zu johnny cash hat bei christian ihre wurzeln. er ist eigentlich seit wir uns kennen meine referenz und bezugspunkt was gute musik angeht. und so kam es wiedermal, daß ich sehr fasziniert seinen schwärmereien über neu entdeckte musik lauschte und auch ein bisher von mir unentdecktes album von johhny cash abstauben durfte. (unearthed)
er ist einfach fitter was musik angeht.
leider hatte er keine netzwerkkarte, sodaß sich der datentransfer vom laptop zu ihm recht aufwendig über ein begrenztes kontingent von cdrohlingen gestalten musste. naja, den rest bekommt er später.
ich denke, wir sehen uns in nächster zeit nochmal. vielleicht sogar schon um gemeinsam die verfilmung des anhalters zu sehen.
würde mich freuen. auch wenn immer etwas wehmut mitschwingt wenn ich ihn sehe.
denn ich mag mein leben nur wenig. in mehrerlei hinsicht. irgendwie bewundere ich christian. für seinen optimismus. und lebenswandel. ja, irgendwie beneide ich ihn. und weil ich oft den hang zu imitation und nachahmung habe, aber weiß, daß ich seine klasse nie erreichen werde, stimmt mich seine gegenwart etwas melancholisch. oder vielmehr die trennung von ihm. so wie jetzt im zug zurück nach saalfeld. dem verkommenen ort. meiner heimat? ich denke schon.

expectation.

im moment sitze ich in erfurt. auf christian wartend, ich hole ihn von der arbeit ab.
wir gehen nachher zusammen ins kino. wäre ich auf arbeit, würde ich jetzt noch hinzufügen müssen: händchenhaltend.
aber dem ist nicht so. christian – ich muss mich oft zusammenreißen ihn nicht nebogipfel zu nennen – ist einer meiner besten kumpels aus schulzeiten. wir haben zusammen in weimar gewohnt, und teilen die freude an guten filmen.
hin und wieder treffen wir uns um die großen oder voller vorfreude erwarteten filme gemeinsam zu erleben. heute ist es die dritte episode von starwars.
ich freue mich drauf. weniger auf den film, mehr aber auf die gespräche unter freunden. ich habe das gefühl kein geheimnis vor ihm haben zu müssen.
ah er kommt.

re.

hallo blog. ich bin mal wieder zuhause.
ja, ich habe mich lange nicht mehr hier verewigt. es is zuviel los gewesen, als daß ich lust gehabt hätte alles nieder zu schreiben.
um es anders zu sagen, mein bedürfnis mich zu zerstreuen, in andere welten abzutauchen war größer als über mich zu reflektieren, indem ich hier über ereignisse rekapituliere.
was ist in der zwischenzeit passiert?
zum einen wurde das blog übermäßig von automatisierten werbebots zugespammt. allerdings hat diese nerverei in der zwischenzeit abgenommen. wobei ich annehme, daß dies auf die inaktivität zurückzuführen ist. sogar die spammer wollen wohl bandbreite sparen.
außerdem ist wie gesagt world of warcraft veröffentlicht worden. ja, ein spiel mit echtem suchtpotential. ich habe meinen level 53 untoten-hexenmeister inzwischen verabschiedet – er lief über einen account, der mir eh nicht gehörte – und habe einen neuen character angefangen. wieder untot, aber diesmal eine priesterin. nahkampf liegt mir einfach nicht. die caster passen besser zu mir. mittlerweile bin ich schonwieder level 35. wenn man weiß wo alles rumliegt, kommt man einfach viel schneller voran.
ja, aber der hauptgrund, warum ich mich so intensiv in diese surreale welt geflüchtet habe, liegt darin, daß es auf arbeit – im blueScreen – immernoch arge probleme gibt. ja, das gewerbeamt sitzt uns imemrnoch im nacken und versucht unsere exitenzgrundlage zu vernichten. warum sie das tun? das ist uns immernoch unklar. manchmal glaube ich, die sind bestochen worden.
aber darüber mag ich erstmal nicht weiter philosophieren.
ach ja, und ich bin inzwischen onkel geworden. die freundin meines bruder hat “geworfen” wie ich gerne etwas geschmacklos sage. nachwievor fällt es mir schwer verständnis für leute aufzubringen, die kinder in die welt setzen. aber andererseits muss ich wohl verständnis dafür aufbringen. er ist mein bruder. und das kind tut ihm gut. oder zumindest seinem lebenswandel. denn auch wenn es mir schwerfällt sein kind zu akzeptieren, so muß ich doch eingestehen, daß dieses ereignis seinem leben eine richtung gegeben hat. er versteht sich gut mit seiner freundin, wohnt in einem tollen alten bauernhaus, hält alles am laufen. ja, ein wenig bin ich stolz auf ihn. hier im zug (ja, ich sitze mit dem laptop im zug un schreibe) neben mir sitzt auch wieder eine junge mutter. etwas seltsam ist es es schon. und überdenkenswert oder zumindest bedenklich. warum übertrage ich meine eigenen probleme auf die anderen? warum bringe ich ihnen die verachtung entgegen, die ich mir auferlege? ach egal. es ist besser so, als andersrum. besser als würde ich voller freude einem familienleben entgegen sehen.

soviel zu meiner umwelt. und ich? ich bin wieder mal schwer depressiv. ich schweige viel zu viel. man könnte meinen ich denke nach. aber im grunde, drehen sich meine gedanken im kreis. einem perfekten geometrischen kreis. ohne ziel und nennenswerte haltepunkte.
ich denke recht oft an hans haller und walter faber. menschen denen ich mich scheinbar mehr und mehr annähere. vor allem im moment. ich sitze mit meiner schreibmaschine in der wüste und fühle mich so alt, daß die junge frau neben mir – die ich doch recht hübsch finde – meine tochter sein könnte. die weit entfernte freundin, habe ich zwar erst gestern gesehen, aber es gab eine kleine differenz zwischen uns. so als wären wir uns etwas entfremdet. wir haben uns einfach zu lange nicht mehr gesprochen.