diversity.

wiedermal einen ganzen tag in blogs zugebracht.
es gab drei seiten, die den größten eindruck bei mir hinterlassen haben.
diese ausgiebige lesesession habe ich bei www.frauen-raus.de begonnen. die seite eines mannes, der den frust der männer – obgleich er in einer glücklichen beziehung lebt – einfach mal zusammen getragen und fokussiert hat. und das nicht nicht nur in zahllosen wild zusammenkopierten tips für chauvinisten. nein, er hat auch mal ordentliche kritik artikuliert. diese artikel zu lesen, verschafften mir eine gewisse genugtuung, denn sie sprechen aus, was ich so manchen frauen denen ich hinundwieder auf arbeit begegne schon gerne mal vor den latz knallen würde.

weiter kam ich zu einem vor kurzem entdeckten erotik-blog. der aktuelle artikel des autors entstand im dialog mit einer frau. beide machten den versuch den perfekten partner beim liebesspiel zu beschreiben. jeweils von der männlichen und weiblichen sichtweise aus gesehen.
nach der vielen einseitigen kritik bei der “frauenhasser”-seite war es schön zu lesen, wie sich männer und frauen annähern und kommunizieren um einen gemeinsamen nenner zu finden.
und anregend ist es auch.

schöne vielfalt.

abused.

ich wurde mißbraucht.
von insekten. während ich schlief haben sie mein blut getrunken und mich vergiftet.
überall an meinem körper sind rote juckende schwellungen. die einstiche. die male der vergewaltigung.
ich muß mich zusammenreißen, daß ich nicht ständig daran kratze. das verschlimmert die sache nur.

ich hab ja nichts gegen blutsaugende insekten. ich habe genug blut um hunderte von ihnen zu ernähren. und ich habe auch kein problem damit, welches davon abzugeben.
aber muß das denn sein, daß sie mich zum dank auch noch vollspeicheln?
evolution, tu was!

get in and let all hopes go.

ich habe mich gestern abend mit ellen verworfen. also nicht gestritten. sowas machen wir nicht.
nein, ich habe im gespräch mit ihr eingesehen, daß der versuch ein wieder-aufleben unserer beziehung anzugehen definitiv scheitern würde. es war ein ernstes gespräch. lange texte. sachlich, aber hilflos.

kurzzeitig hatte ich das gefühl, daß wir wieder zu einander finden. aber das war nur ein kurzer hoffnungsschimmer.
insgesamt habe ich ellen zu lange vernachlässigt, sodaß der focus wieder auf andere dinge fiel.
WoW ist schuld.
nein. ich bin schuld. mein hang zu obsession und exzess.

dieser verlust ist ein seltsames gefühl. als wäre jemand gestorben.
plötzlich ist diese dumpfe betäubung weg. das gefühl, als würde etwas schlimmes bevorstehen. ein bisschen erleichtend ist es – möglichkeiten tun sich auf.
trotzdem tut es weh.

ich bin kein charakter für langzeitglück. manchmal, glaube ich, brauche ich den schmerz.
ich spüre schon wieder den antrieb, den ich bekomme.
ich weiß ich werde schreiben.
und etwas schaffen.
rastlos sein.

tff.

ich war am freitag auf dem Tanz&Folk Fest in rudolstadt.
hauptsächlich weil ich erfahren habe, daß eläkeläiset spielt – die finnische punkband schlechthin. naja, zumindest die einzige die ich kenne. eigentlich ist es ja auch kein punk im engeren sinne. sie spielen gecoverte songs aus der internationalen hitparade. mit finnischen texten. und als polka. herrlich schräg.

eher durch zufall bemerkte ich, daß marianne faithful auf der gleichen bühne eine stunde später spielte. angestachelt durch ihren wirklich wunderbaren song “who will take my dreams away”, der mich auf endlos melancholische weise an den film “die frau auf der brücke” erinnert, wollte ich mir dieses konzert auch nicht entgehen lassen.

eläkeläiset war klasse. mit der kleinen einschränkung, daß ich 10 minuten zu spät kam, und daß die band “nur” 75 minuten gespielt hat. von denen kann ich kaum genug bekommen.
marianne faithful hingegen fand ich sehr überbewertet. eine dicke alte frau mit rauher stimme, die sich während des konzertes scheinbar mehr auf ihre frisur als auf ihren gesang konzentriert. es gab kein lied, in dem sich nicht mindestens einmal ihr pony zurechgerückt hat. außerdem mochte sie es in meinen augen zu sehr zu betonen, daß fast alle bedeutenden rock-&pop musiker der neuzeit songs für sie geschrieben haben. der höhepunkt dieser egomanie war die ankündigung “the next song was written by nick cave and me. he did the verses and i made the refrain.” viele berühmte menschen zu kennen, macht einen nicht automatisch selbst zu einem. finde ich.
egal.

der rest des tanzfestes war auch nett. lecker fressereien an jeder ecke. hier und da noch eine kleine lustige band. besonders ermunternd fand ich aber die leute.
vor einigen jahren traf ich die entscheidung nicht mehr hinzugehen, weil mir das publikum zu abgehoben erschien. der intention des festivals nicht mehr angemessen. diesmal war ich angenehm überrascht. klar, prinzipiell waren es hippies. aber ich habe diesen menschenschlag vermisst. leute die es nicht nötig haben, ihre statussymbole offen zur schau zu stellen. menschen, die einfach nur gerne menschen sein wollen und während sie etwas gepflegt feiern wollen, ihren musikalischen horizont erweitern wollen. sehr vermisst habe ich sie. gerade wenn man in saalfeld lebt, wo das nachtleben in meinen augen zu einer schau der eitelkeiten ausartet.
gerne wäre ich länger geblieben.

[current music: phoenix – if i ever feel better]

#205

ich sehne mich nach… ach scheiße. das hat doch alles keinen zweck. jeden tag das gleiche. wann hört das endlich auf? wenn ich nichts unternehme, wird das nix.
aber was soll ich machen. ich kann nicht über meinen schatten springen. ich will weg hier. dahin, wo mir alles egal ist. vielleicht sollte ich mich mal richtig betrinken. einfach um alles zu vergessen.
kein bock mehr auf kreise.

mein körper macht schlapp. alles begrenzt sich auf den kopf und hände. kann nicht tanzen. würde so gerne fliegen.
traum.
aufwachen!
warum?

[current music: evanescence – bring me back to life ]