trends.

manchmal finde ich trends gut. bei musik kommt das häufiger vor.

wirklich “in” ist es natürlich die trends zu setzen. wenn man sachen entdeckt bevor sie den mainstream erreicht haben. bei knorkator war das so – deren album hatte ich bevor die band beim grand prix d’ eurovision und dann in aller munde waren. und das album war klasse.
aber trendsetting ist anstrengend. ich will genießen.

gerade coldplay finde ich ganz nett. ende letzten jahres wurden die ganz fürchterlich gehyped. auf solche trends mag ich nicht aufspringen, wenn sie einmal am laufen sind.
ich gebe mich der fazination lieber hin, wenn der hype vorbei ist. dann macht es nicht so einen albernen eindruck, wenn ich – wie fredl fesl mal so schön sagte – zusammen mit dreitausend anderen individualisten auf dem berggipfel stehe.
und die musik von coldplay kann man wirklich genießen.

eggn hat mir die discographie von coldplay mitgebracht. feiner stoff.

journalism.

jaja, die streifzüge durch das netz.
plötzlich schreibt jeder blogs. mehr und mehr leute machen ihr blog zu einer plattform für journalismus, recherchen und zeitgeist. zeitungen beauftragen redakteure mit blogschreiberei.

manche blogger haben eine journalistische vorgeschichte. besonders dramatisch aufgefallen ist mir das bei der riesenmaschine.
die art und weise wie dort geschrieben wird, ist sehr viel fokussierter als hier.
ich habe immer probleme beim thema zu bleiben. schweife ab.

mal sehen, vielleicht kann ich mir davon eine scheibe abschneiden, ohne zu kopieren. etwas beim lesen lernen.

family.

so, ich habe es hinter mich gebracht. die familienfeier ist vorüber.
es war nett. eigentlich. trotzdem habe ich ein mulmiges gefühl.
ich fand ich habe zu viel gelächelt. zu selten aus überzeugung – zu oft aus verlegenheit. ja, es ist meine familie. aber was verbindet mich mit ihr?

inzwischen sind zwei zuwächse zu vermelden. einer von meinem großen cousin, einer bei meinem bruder. natürlich sind die kleinen süß, sie sprechen halt instinkte an. aber wirklich wohl habe ich mich in ihrer nähe nicht gefühlt.

von meinem bruder erfahre ich nur, was er gerade baut und bastelt. was in seinem kopf vorgeht, wie er sein leben auf die reihe bekommen will verschweigt er mir. niederlagen sind nun mal nicht schön. und ändern kann ich daran auch nichts.

mein großer cousin vermodert mehr und mehr zu dem gleichen proleten wie sein vater. mit seiner dummen freundin, die ihm das kind angehängt hat, um sich nicht von ihm zu trennen.

der kleine cousin, phillip, vermodert vor langeweile. verfällt mehr und mehr dem unsinn um sich zu beschäftigen. wenigstens betätigt er sich körperlich und an der frischen luft. warum auch immer das ein positiver gesichtspunkt sein könnte.

dazu meine vor sich hinkränkelnde oma. eigentlich gehts ihr gut. ihr schwaches herz macht ihr zu schaffen. es fällt ihr schwer das zu akzeptieren. obwohl sie akzeptiert, daß sie älter wird. es ist wie mit dem verwitwet sein – aber als allein wahrgenommen werden. es scheint als gäbe es da eine wahrnehmungsbarriere, die eine sachliche einschätzung der situation verhindert.

… als teil des systems kann man nicht auf das system blicken. im kleinen wie im großen.

ich bin froh, daß es Vorbei ist. denn es interessiert mich nicht die bohne.
auch wenn ich ihnen allen wahrscheinlich damit unrecht tue.
denn eigentlich sind es gute menschen mit redlichen absichten.

aber was maße ich mir an das zu beurteilen. ich mit meiner lebensplanung. mit meiner moral.
ich bin auch nur teil des systems.

on my way.

heute besuche ich mal wieder meine oma. seit über einem vierteljahr haben wir uns nicht gesehen. und nur sporadisch gesprochen. am telefon.
ich habe ein schlechtes gewissen deswegen. des öfterern habe ich angerufen, und gesagt ich käme demnächst mal vorbei. nie ist etwas daraus geworden.
heute hat sie geburtstag. sie hat mich eingeladen. was wünscht man einer alten verängstigten witwe?
erst jetzt – während ich den letzten satz schrieb – wird mir richtig bewußt, daß mein opa vor über einem jahr starb. meine oma ist nicht “alleine” wie wir immer sagen, sie ist witwe. okay, über das alleinsein habe ich mir schon viele gedanken gemacht. aber was es bedeutet verwitwet zu sein, ist mir noch nicht durch den kopf gegangen.
hm. diese erkenntnis macht es nicht leichter, meine oma zu besuchen.
was soll ich ihr wünschen?
ein langes leben? sie ist allein. das macht wenig sinn.
viel gesundheit? das verlängert auch nur die zeit, die sie allein zuhause rumsitzt.
glück? das impliziert, daß ich ihr dabei helfen könnte. irgendwie. kann ich aber nicht.
spaß? okay, das kommt auch nicht wirklich in frage.

ich könnte vielleicht den eindruck erwecken, als möge ich meine oma nicht. das ist nicht der fall.
ganz im gegenteil. ich mache mir häufig und viele gedanken um sie. aber sie ist in ihrem letzten lebensabschnitt. da vermengen sich meine verlustängste mit der liebe und achtung für sie.
das äußert sich in dem wunsch nach ehrlichkeit. aber wenn ich ehrlich bin, habe ich angst sie zu verletzen, denn auch über das sterben habe ich viel nachgedacht. und es ist nun mal keine spaßige angelegenheit. zumindest nicht im common sense.

der zug kommt gleich an.
ich muß los.

american sprit.

nein, ich werde jetzt kein brainstorming zur amerikanischen lebensweise abhalten.
american spirit heißt eine tabakmarke, die sortenreinen tabak ohne zusatzstoffe anzubietet.
ich hatte mir eine packung losen drehtabak davon gekauft, weil meine übliche marke (Javanse Jongens extra) ausverkauft war.
viele leute steigen irgendwann zu american spirit um und bleiben bei der marke“, wurde mir das surrogat beworben. es ist mir unverständlich warum die leute das tun sollten. der tabak schmeckt scheußlich. außerdem ist er – schon beim kauf – furztrocken. eine folge des fehlenden feuchthaltemittels. ohne zusatzstoffe.

außerdem war das kraut um einiges stärker als mein Javanse Jongens. das hat nicht etwa dazu geführt, daß ich weniger geraucht hätte. nein, das gegenteil war der fall. trotz des wiederlichen geschmackes habe ich mehr zigaretten geraucht. mindestens vier pro tag. meistens fünf.
das ist eine beachtliche steigerung, wenn man bedenkt, daß mein konsum seit drei jahren konstant bei zwei bis drei zigaretten pro tag liegt. offensichtlich überschreite ich mit diesem tabak eine schwelle, die einen gewissen nikotinspiegel im blut als angenehm und notwendig empfinden lässt. der erste schritt zur echten zigarettenabhängigkeit.

naja, ich bin froh, daß die packung endlich alle ist und ich meinen normalen tabak wieder habe. auch die konsummenge normalisiert sich wieder. zwar habe ich das gefühl, ständig die zusatzstoffe rauszuschmecken, aber diesen umstand schiebe ich einfach mal darauf, daß ich zu der perfekten zielgruppe für diese naturbelassene tabaksorte gehöre.
und schließlich war es eine bewusste entscheidung zu rauchen. ebenso wie jede zigarette aufs neue eine bewusste entscheidung ist.

ich werde nicht bei dieser tabakmarke bleiben. der name ist mir eh unsympathisch.

so, zeit für eine raucherpause.